Kurz zusammengefasst:
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Solide Zahlen von US-Unternehmen
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Schweizer Aktien wie erwartet mit positivem Start
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KI-Trends weiterhin intakt
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Mit weiterhin erhöhter Volatilität muss gerechnet werden
6. Februar 2025
Was die letzten Wochen im Fokus stand
Das neue Jahr begann in vielerlei Hinsicht ereignisreich. Trotz der politischen Unsicherheiten starteten die Finanzmärkte aber positiv ins neue Jahr. Die US-Wirtschaft zeigt sich weiterhin sehr robust, während es in Europa und in China gänzlich anders aussieht. Der als Vorlaufindikator geltende Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes in den USA hat jüngst gar einen Sprung in den expansiven Bereich vollzogen. In der aktuellen Berichtssaison zu den Unternehmensergebnissen zum vierten Quartal 2024 zeigt sich, dass die Gewinne der grössten 500 Unternehmen in den USA (S&P 500) sich sehr solide entwickelt haben. Bislang haben rund 50 Prozent der Unternehmen ihre Ergebnisse publiziert, mit einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von über 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese positive Entwicklung wird allerdings immer noch stark durch die Ergebnisse der grossen Technologiewerte getrieben.
Insgesamt übertrafen rund 80 Prozent der Unternehmen die Gewinnerwartungen. Was man wissen muss: Langfristig ist die Gewinnentwicklung der wichtigste Einflussfaktor für die Entwicklung der Aktienpreise. Die grössten 600 Unternehmen in Europa (Stoxx 600), die bisher rapportiert haben, konnten durchschnittlich lediglich rund 1 % Gewinnsteigerung vermelden. Trotz solidem Wachstum haben sich die Kurse der US-Technologiewerte insgesamt nicht besonders positiv entwickelt. Dies hängt mit den sehr hohen Erwartungen der Anleger zusammen und den Unsicherheiten rund um die zukünftige Rentabilität der Investitionen in KI (künstliche Intelligenz).
Wie von uns erwartet, hat sich der Schweizer Aktienmarkt bisher überdurchschnittlich stark entwickelt. Sein eher defensiver Charakter und das Aufholpotenzial im Vergleich zu anderen Ländern waren wesentliche Treiber.
Unsere Anlagelösungen und Positionierung
In unseren Multi-Asset Lösungen blicken wir auf einen erfolgreichen Start ins neue Jahr. So gehörten Schweizer Aktien und Gold zu den klaren Renditetreibern, welche wir beide übergewichtet haben. Auf der anderen Seite mussten bei den Immobilien wie auch bei den Anleihen leichte Rücksetzer in Kauf genommen werden. Im Januar haben wir uns entschieden, sogenannte Cat-Bonds in die Portfolios aufzunehmen. Da sich diese Anlagen in der Regel unabhängig von anderen Anlageklassen entwickeln, eignen sie sich bestens, um die Diversifikation und die Robustheit der Portfolios weiter zu erhöhen.
Auch unsere Aktienstrategie Global Equity Trends hat sich im Januar erfreulich entwickelt. Ausser den globalen Technologiewerten haben alle unserer Engagements positiv zum Gesamtergebnis beigetragen. Da sich die aktuellen Trends als sehr stabil erweisen, haben wir für den Februar keine Anpassungen vorgenommen. Das Portfolio präsentiert sich also unverändert mit einem leichten Fokus auf wachstumsstarke sowie kleine und mittelgrosse Unternehmen.
In der Schweizer Aktienstrategie Swiss Equity Selection haben wir anfangs Jahr Lonza anstelle von Alcon in das Portfolio aufgenommen. Dies, da wir bei Lonza auf mittelfristige Sicht etwas mehr Potential als bei Alcon erwarten. Erfreuliches gibt es auch von den beiden Pharmaunternehmen Novartis und Roche zu berichten. Beide konnten im Januar erheblich zulegen und haben so das Gesamtergebnis stark positiv beeinflusst. Nachdem der Schweizer Aktienmarkt letztes Jahr im internationalen Vergleich zurückgeblieben ist, hat die Aufholjagd nun begonnen und unser Schweizer Portfolio hat sich gar noch besser als der Gesamtmarkt entwickelt.
Nach zwei äusserst erfolgreichen Jahren für unsere Aktienstrategie Global Equity Selection ist der Start ins neue Jahr vergleichsweise verhalten positiv ausgefallen. Vorherige Kurstreiber befinden sich aktuell teilweise in Korrekturphasen oder Konsolidierungen. Grundsätzlich bleiben wir für wachstumsstarke Qualitätsaktien aber weiterhin positiv eingestellt. Nichtsdestotrotz haben wir entschieden, uns – zumindest temporär – von Nvidia zu trennen. Dies nach einem Plus von satten 450 % seit unserem Einstieg 2021 und einer nach unserer Einschätzung inzwischen extrem hohen Bewertung. Neu hinzugekommen sind Salesforce, Netflix und Galderma. Alles Unternehmen mit sehr starker Marktstellung und klarem Wachstumspotenzial.
Wie weiter? Und was gilt es zu beachten?
Für 2025 erwarten wir weiterhin einen Mix aus robustem US-Wirtschaftswachstum, hartnäckiger Inflation und steigenden Staatsdefiziten – insbesondere in den USA. Gesundes Wachstum der Unternehmensgewinne sollten Aktien weiter unterstützen. KI wird ein weiter bestimmendes Thema bleiben. Die KI-Nutzungstrends verbessern sich, was auch für das Cloud-Wachstum positiv ist. Die grössere Effizienz kostengünstigerer neuer Algorithmen wird zu einer erhöhten wirtschaftlichen Produktivität führen.
Den Schweizer Aktienmarkt erachten wir für dieses Jahr weiterhin als attraktiv. Langfristig kommt man an den wachstumsorientierten Technologiewerten in den USA aber nicht vorbei. Es gibt weiterhin kein vergleichbar grosses Aktiensegment, das mit derart grosser Innovation, hervorragenden Gewinn- und äusserst soliden Bilanzkennzahlen glänzt. Die hohen Bewertungen machen diese Titel allerdings kurzfristig anfällig für Korrekturen.
Im Auge behalten werden muss zudem das Thema Zollstreit. Langfristig gibt es in einem solchen Streit bekanntlich keine echten Gewinner.
Gold dürfte weiterhin von strukturellen Treibern profitieren und ist entsprechend auch weiterhin relativ hoch gewichtet in unseren Multi-Asset-Lösungen. Was Anleihen betrifft, so fokussieren wir uns auf Qualitätsanleihen mit hoher Bonität.
Zusammenfassend sind wir weiterhin optimistisch für ein erfolgreiches Anlagejahr 2025. Entscheidend ist, dass Anleger mit der erhöhten Volatilität umgehen können.
Point Capital Group
6. Februar 2025
Unsere Experten: Jules Kappeler (CEO) & Christian Sutter (Portfolio Manager)