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ETF anlegen: Lohnt sich der Einstieg für Anleger?

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In ETF’s anzulegen, ermöglicht eine kostengünstige und breit gestreute Geldanlage an der Börse. Es bedeutet, passiv in einen Referenzindex wie den SMI oder den Dow Jones zu investieren.

TF steht für «Exchange-Traded Fund» und bezeichnet börsengehandelte Fonds, die einen Index nachbilden. Die Besonderheit an dieser Geldanlage ist die kostengünstige, breite Streuung des investierten Kapitals. Deswegen und aufgrund ihrer einfachen Struktur und Transparenz gewinnen sie zunehmend an Beliebtheit. Auch Privatanleger investieren in Zeiten niedriger Zinsen gerne in solche Produkte. ETF′s bieten eine attraktive Möglichkeit, mit überschaubarem Kapital sein Geld diversifiziert an der Börse anzulegen.

Was genau sind ETF′s und wie funktioniert das Prinzip des passiven Investierens bei ETF′s?

ETF′s verfolgen einen passiven Ansatz und bilden die Wertentwicklung eines Referenzindex wie den SMI oder den Dow Jones exakt nach. Die Rendite eines ETF hängt dabei direkt von der Entwicklung des jeweiligen Index ab. Ein aktives Management entfällt, wodurch die Kosten für Anleger niedrig bleiben. Hinsichtlich der Nachbildung des Index wird zwischen physisch und synthetisch replizierten ETF′s unterschieden.

Kernpunkte im Überblick:

  • Passiver Ansatz: ETF′s orientieren sich an der Entwicklung eines Referenzindex.
  • Kostenstruktur: Durch den Verzicht auf aktives Management entstehen geringere Gebühren.
  • Renditeabhängigkeit: Die Performance des ETF folgt direkt der des zugrunde liegenden Index.
  • Kostengünstig: Es entstehen für Sie als Anleger geringe Verwaltungskosten im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds.
  • Replikationsarten: Es gibt physisch und synthetisch replizierte ETF′s.

Übrigens: Passive ETF′s machen rund 99 % aller angebotenen ETF′s aus, während aktiv verwaltete eine Randerscheinung darstellen. Wir fokussieren uns bei unseren Ausführungen deshalb auf die passiv verwalteten ETF′s.

Physisch replizierte ETF′s

Bei physisch replizierten ETF′s investiert der Anbieter direkt in die tatsächlichen Wertpapiere des Index. Die Gewichtung der enthaltenen Aktien entspricht dabei exakt der des Vergleichsindex. Macht also beispielsweise eine Aktie fünf Prozent der Marktkapitalisierung des SMI aus, ist sie auch im «SMI»- ETF mit fünf Prozent vertreten. Es findet also eine genaue Nachbildung statt, die je nach Marktlage immer wieder angepasst wird.

Bei Anlegern ist der Weltaktienindex MSCI World sehr beliebt. Dieser enthält die rund 1400 Aktien der grössten Unternehmen weltweit. Diese Menge in einem ETF eins zu eins abzubilden, wäre jedoch nur sehr schwer und mit grossem Kapitaleinsatz möglich. Daher wird in solchen Situationen oft auf das sogenannte Sampling zurückgegriffen. Dabei werden nur die Aktien berücksichtigt, die den grössten Einfluss auf die Index-Entwicklung haben. Aktien, welche nur einen geringen Einfluss auf den Index haben, werden nicht aufgenommen. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass dann der ETF den Vergleichsindex nicht mehr eins zu eins widerspiegelt. Die ETF-Performance könnte sich also von der Vergleichsindex-Performance unterscheiden.

Physisch replizierte ETF’s kurz und knapp:

  • Direktes Investment in die Index-Bestandteile
  • Genaue Abbildung des Index durch ständiges Anpassen
  • Bei grossen Indizes wie dem MSCI World erfolgt Sampling (Auswahl der wichtigsten Aktien).
  • Sampling kann leichte Abweichungen zur Index-Entwicklung verursachen.

Synthetisch replizierte ETF′s

Synthetisch replizierte ETF′s erreichen die Indexperformance über Tauschgeschäfte (Swaps) mit Finanzinstituten. Ein synthetischer ETF wird deshalb auch gerne Swap-ETF genannt.

Für diese Tauschgeschäfte schliesst der ETF-Anbieter einen Vertrag mit einem Finanzinstitut, dem sogenannten Swap-Partner, ab.

Der Swap-Partner verpflichtet sich im Rahmen dieses Vertrags, die Indexrendite inklusive der Dividenden zu zahlen. Im Gegenzug erhält er eine Gebühr – die Swap-Gebühr – sowie die Rendite der Wertpapiere, die im Portfolio enthalten sind. Was für ein Portfolio? Das Geld der ETF-Anleger ist in ein Portfolio von Wertpapieren investiert, welches als Sicherheit im Swap-Geschäft dient. Dabei müssen die Wertpapiere im Sicherheiten-Portfolio nicht zwangsweise mit den Titeln des nachgebildeten Vergleichsindex übereinstimmen. Beispielsweise kann ein synthetischer ETF auf europäische Aktien (MSCI Europe) im Sicherheiten-Portfolio auch amerikanische Aktien enthalten.

Ein synthetischer ETF ist davon abhängig, dass der Swap-Partner seiner Verpflichtung nachkommt. Kann er die Zahlungen nicht mehr leisten, ist der ETF-Anbieter gezwungen, auf das Sicherheiten-Portfolio zurückzugreifen und gegebenenfalls Verluste für die Anleger zu realisieren. Synthetische ETF′s sind also mit einem sogenannten Gegenparteirisiko behaftet.

Synthetisch replizierte ETF’s kurz und knapp:

  • Investment in ein Sicherheiten-Portfolio (nicht identisch mit dem Index).
  • Swap-Partner garantiert die Indexrendite inklusive Dividenden.
  • Risiko: Fällt der Swap-Partner aus, könnten Verluste entstehen.

Welche Vorteile bietet es, Geld in ETF′s anzulegen?

ETF′s überzeugen durch geringe Kosten, hohe Flexibilität und breite Diversifikation, was für eine hohe Beliebtheit bei Anlegern sorgt. Die Kosteneffizienz der ETF′s kommt aufgrund des passiven Ansatzes zustande.

Sie sind aber nicht nur ein vergleichsweise günstiges, sondern auch eine sehr flexible Anlagelösung, denn sie werden stets zum aktuellen Börsenwert gehandelt. Das macht die Investition in ETF′s zu einem sehr transparenten Unterfangen. Anhand des entsprechenden Vergleichsindex können Sie die Zusammensetzung immer nachverfolgen. Das breite Portfolio, welches ETF′s in der Regel abbilden, sorgt dafür, dass Sie genug diversifiziert sind und somit titelspezifische Risiken ausbleiben.

Und noch ein weiterer Vorteil in Sachen Sicherheit wird Ihnen zuteil: der Rechtsstatus eines Sondervermögens. Das heisst, dass Ihre Anteile getrennt vom Vermögen der Fondsgesellschaft (ETF-Anbieter) betrachtet werden. Wird diese also einmal zahlungsunfähig, sind Ihre Anteile davon nicht betroffen.

Nicht zuletzt bestechen die ETF′s durch ihr breites Angebot. Dieses reicht von Länder- über verschiedene Sektoren-, Rohstoffe- oder Themenindizes wie beispielsweise Wasserstoff. Sie haben die Qual der Wahl.

Vorteile im Überblick:

  • Kostenstruktur: Geringe Verwaltungsgebühren durch Wegfall von aktivem Management.
  • Transparenz: Ständige Nachvollziehbarkeit der Zusammensetzung.
  • Diversifikation: Reduzierung titelspezifischer Risiken.
  • Sicherheit: Anteile gelten als Sondervermögen und sind bei Anbieterinsolvenz geschützt.
  • Vielfalt: Investition möglich in Länder-, Branchen-, Rohstoff- und Themenindizes.

Welche Risiken und Nachteile bestehen beim ETF passiv investieren?

ETF′s erfordern aktives Portfoliomanagement durch den Anleger selbst und bergen Risiken wie Währungseinflüsse. Es handelt sich bei diesem Investmentprodukt um ein passives Instrument zur Vermögensanlage. Der ETF bildet lediglich einen Vergleichsindex ab. Es gibt also kein aktives Risikomanagement.

Ausserdem haben Sie oftmals ein Fremdwährungsrisiko, ähnlich wie bei der Investition in ausländischen Aktien. Dessen müssen Sie sich als Anleger bewusst sein. Eine negative Währungsentwicklung kann Ihre Rendite schmälern oder ganz auffressen. Um dieses Risiko zu umgehen, wählen Sie besser währungsgesicherte ETF′s.

Auch wenn Sie sich für physisch replizierte ETF′s entschieden haben, erhalten Sie die zugrundeliegenden Titel nicht sofort. Sollte der ETF-Anbieter ausfallen, was zugegebenermassen sehr unwahrscheinlich ist, müssen Sie geduldig sein. Es kann durchaus mehrere Jahre dauern, bis Sie letztendlich zu Ihren Titeln kommen. Und wer weiss schon, wie sich diese in der Zwischenzeit entwickeln.

Im Überblick:

  • Fehlendes aktives Management: Kein Schutz vor Marktrisiken, Eigenverantwortung erforderlich.
  • Fremdwährungsrisiko: Kursverluste möglich bei nicht gesicherten ETF′s.
  • Liquiditätsrisiko: Bei Ausfall des Anbieters kann Rückgewinnung der investierten Werte Zeit beanspruchen.

Wie bewerten Experten den Einsatz von ETF′s im Portfolio?

Wir bei Point Capital sehen ETF′s als kostengünstiges, flexibles Instrument zur Abdeckung vielfältiger Anlagethemen an. Mit ihnen können verschiedenste Anlagethemen abgedeckt werden, und das bereits mit wenig Kapitaleinsatz. Allerdings gilt es zu beachten, dass Sie als Anleger die ETF′s selbst aktiv verwalten müssen.

Wir bei Point Capital setzen unter anderem auch auf ETF′s, vor allem bei der taktischen Allokation unseres Anlageportfolios. So können wir effizient und dennoch kostengünstig sofort auf Veränderungen am Markt reagieren und damit langfristig eine attraktive Rendite für unsere Kunden erzielen.

Wie wir das machen? Gerne zeigen wir Ihnen im Rahmen eines persönlichen Gesprächs auf, wie wir für Sie Ihr Geld langfristig gewinnbringend anlegen und wie wir dabei ETF′s einsetzen. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

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FAQ: ETF anlegen

Für wen eignet sich das Anlegen in ETF‘s besonders?

ETF anlegen eignet sich für Anleger, die auf langfristiges, passives Investieren setzen und auf kosteneffiziente Weise Vermögen auch ohne Vermögensverwaltung aufbauen möchten.
Die Strategie verlangt jedoch Eigenverantwortung beim Portfoliomanagement.

Typische Anlegerprofile:

  • Langfristige Sparer: Ideal für Sparpläne und Altersvorsorge.
  • Einsteiger: Transparente Struktur und breite Streuung erleichtern den Einstieg ins Investieren.
  • Kostenbewusste Anleger: Geringe Gebühren erhöhen die Netto-Rendite.

Wie viel Geld sollte man mindestens in ETF’s anlegen?

Eine pauschale Mindestanlagesumme gibt es nicht. Viele Anbieter ermöglichen bereits das Anlegen in ETF‘s ab Beträgen von CHF 50 pro Monat in Form eines Sparplans. Bei Einmalanlagen ist meist schon ab CHF 100,–  ein Einstieg möglich. Wichtig ist, dass die Anlagesumme zu Ihrer persönlichen Risikostruktur und Ihrem Anlagehorizont passt

Wie kann ich beim ETF anlegen das Risiko weiter reduzieren?

Durch breite Diversifikation und langfristiges Investieren lässt sich das Risiko mindern. Anleger können ihr Portfolio über mehrere ETF’s auf unterschiedliche Regionen, Branchen und Anlageklassen (z. B. Qualitätsaktien, Anleihen) verteilen. Zudem hilft eine langfristige Anlagestrategie, kurzfristige Marktschwankungen besser abzufedern.

Ist ein ETF-Sparplan sinnvoller als eine Einmalanlage?

Beides hat Vor- und Nachteile, je nach individueller Strategie. Mit einem ETF-Sparplan investieren Sie regelmässig kleine Beträge und profitieren vom sogenannten Cost-Average-Effekt, der Kursschwankungen glätten kann. Eine Einmalanlage kann hingegen von günstigen Marktzeitpunkten profitieren, birgt aber auch das Risiko eines ungünstigen Einstiegs.