Geschätzte Leserin, geschätzter Leser
Es gibt immer wieder Leute, die sich folgende Fragen stellen: «Weshalb soll ich einen Vermögensverwalter für meine Geldanlage beauftragen? Kostet der nicht nur Geld? Lohnt sich das überhaupt?» Vielleicht haben Sie sich selber auch schon diese Fragen gestellt – das ist ganz legitim. Und zu welchem Schluss sind Sie gekommen?
Wenn Ihr Auto nicht mehr anspringt oder die Wärmepumpe in Ihrem Zuhause ersetzt werden muss, was tun Sie dann? Machen Sie sich mit vollem Tatendrang selbst an die Reparatur und den Austausch oder ziehen Sie doch lieber einen Fachmann zu Rate?
Ich bin überzeugt, dass die Mehrheit von uns in solchen Situationen – aus Mangel an Know-how, Zeit oder fehlenden Werkzeugen – einen Experten konsultieren. Es geht schliesslich darum, potenzielle Risiken zu minimieren und auf Qualität zu setzen. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Vermögensverwaltung. Geldanlage kann kompliziert, zeitintensiv und ohne das richtige Rüstzeug auch sehr riskant sein. Wie beim Auto oder der Haustechnik sind wir auch hier auf Expertise angewiesen. Die grosse Mehrheit der Anleger ist daher gut beraten, auf die Expertise eines Vermögensverwalters zurückzugreifen. Ganz einfach, weil es um mehr geht als nur Geld – es geht um Ihre finanzielle Zukunft.
Aber warum sollte man sich für eine Zusammenarbeit mit einem Vermögensverwalter entscheiden? Was sind die Vorteile? Hier sind meine Top 4 Argumente für einen Vermögensverwalter:
#1: Zeit ist Geld
In einer Welt, in der Schnelligkeit und Effizienz zählen, ist Zeit ein unschätzbar wertvolles Gut. Für einen Vermögensverwalter steht genau diese Zeit im Zentrum seiner Dienstleistung. Ein Hauptgrund, warum viele Privatanleger auf seine Expertise zurückgreifen, ist der schlichte Mangel an Zeit. Die Finanzwelt ist ständig in Bewegung: Aktienkurse schwanken, wirtschaftliche Prognosen ändern sich und geopolitische Ereignisse können Marktlandschaften über Nacht verändern.
Die Anforderungen, ständig am Ball zu bleiben, können für den Privatanleger nicht nur überwältigend sein, sondern auch extrem zeitintensiv. Es reicht nicht, einmal im Monat die Finanznachrichten zu checken oder gelegentlich in ein Börsenmagazin zu schauen. Eine aktive Vermögensverwaltung erfordert kontinuierliche Marktbeobachtung, Analyse und Reaktionsfähigkeit.
Für diejenigen, deren Hauptberuf oder Lebensinhalt nicht direkt mit der Börse verbunden ist, kann dieses Engagement leicht zu einer zweiten Vollzeitstelle werden – mit Überstunden! Hinzu kommt die Komplexität der Materie. Finanzprodukte, Anlagestrategien, steuerliche Überlegungen und Risikomanagement sind nur einige der zahlreichen Facetten, die es zu berücksichtigen gilt. In einer solchen Perspektive betrachtet, wird deutlich: Zeit ist nicht nur Geld – sie ist auch Sicherheit, Ruhe und Vertrauen in die Zukunft.
#2: Börsen-Expertise, die über Google hinausgeht
In der heutigen digitalen Ära hat sich der Zugriff auf Informationen dramatisch vereinfacht. Mit wenigen Klicks können wir uns zu fast jedem Thema schlau machen, von Kochrezepten bis hin zu komplexen wissenschaftlichen Theorien. Die Finanzwelt macht da keine Ausnahme. Unzählige Artikel, E-Books, Webinare und YouTube-Tutorials versprechen, uns in die Geheimnisse des Investierens an der Börse einzuweihen. Doch so wertvoll diese Informationsquellen auch sein mögen, sie ersetzen nicht die tiefgreifende Expertise eines Fachmanns.
Vergleichen Sie es mit der Medizin: Würden Sie sich auf eine Operation einlassen, die von jemandem durchgeführt wird, der sein Wissen ausschliesslich aus Online-Videos hat? Ebenso wenig sollten Sie erwägen, Ihr hart verdientes Geld basierend auf einem schnell gegoogelten Artikel zu investieren.
Ein erfahrener Vermögensverwalter verfügt über ein tiefes Verständnis für Marktmechanismen, kann Wirtschaftsdaten interpretieren und darauf basierend entsprechende Anlageentscheide ableiten. Darüber hinaus bringt ein Vermögensverwalter etwas mit, das kein Algorithmus oder Artikel bieten kann: Persönliche Erfahrung. Er hat Höhen und Tiefen des Marktes miterlebt, hat aus Erfolgen und Fehlern gelernt und kann dieses Wissen nutzen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Kurz gesagt: Während Google und Co. uns einen wertvollen Überblick bieten können, ist die echte Expertise eines Vermögensverwalters unersetzlich, wenn es darum geht, sicher und effizient in die Zukunft zu investieren.
#3: Diversifikation – das Jonglieren der Finanzwelt
Jonglieren ist eine Kunst. Ein Balanceakt, bei dem es nicht nur darum geht, mehrere Objekte gleichzeitig in Bewegung zu halten, sondern auch Rhythmus, Timing und Konzentration zu beherrschen. Ähnlich verhält es sich mit der Diversifikation Ihrer Vermögensanlagen.
Stellen Sie sich vor, Sie würden versuchen, mit Bällen unterschiedlicher Grösse und Gewicht zu jonglieren. Einige sind schwer, andere federleicht. Das ist die Realität der Finanzwelt: Verschiedene Anlageklassen und -instrumente haben unterschiedliche Risikoprofile, Renditeerwartungen und Marktdynamiken. Die Kunst der Diversifikation besteht darin, dieses Ungleichgewicht so zu managen, dass Ihr gesamtes Anlageportfolio ausgewogen ist – und zur aktuellen Börsensituation passt.
Ein Vermögensverwalter ist wie ein erfahrener Jongleur. Er versteht die Dynamik jedes «Balls» und weiss, wann und wie er ihn werfen muss, um das Gesamtbild in Harmonie zu halten. Er analysiert nicht nur die einzelnen Investitionen, sondern auch, wie sie zueinander stehen, und stellt sicher, dass Sie nicht zu sehr von einem einzelnen Sektor oder Markt abhängig sind.
#4: Emotionale Distanz
Geld ist emotional aufgeladen. Für viele Menschen verkörpert es Sicherheit, Freiheit oder den Erfolg jahrelanger Arbeit. Entscheidungen, die unsere finanzielle Zukunft beeinflussen, können daher oft von Ängsten, Hoffnungen oder sogar Euphorie begleitet sein. Wie oft haben Sie schon von jemandem gehört, der «ein gutes Gefühl» bei einer bestimmten Aktie hatte oder der aus Angst vor Verlusten zu früh verkauft hat?
Diese emotionalen Reaktionen sind menschlich und ganz natürlich. Doch in der Welt der Finanzen können sie uns teuer zu stehen kommen. Eine überstürzte Entscheidung, getrieben von der Furcht vor einem Börsencrash, oder das blinde Vertrauen in ein vermeintlich «sicheres» Investment, kann die Erträge Ihrer Vermögensanlage erheblich schmälern oder zu beträchtlichen Verlusten führen.
Hier kommt der Vermögensverwalter ins Spiel. Durch seine professionelle Rolle und Erfahrung kann er einen Schritt zurücktreten und die Dinge aus einer objektiven Perspektive betrachten. Er wird nicht von den emotionalen Höhen und Tiefen beeinflusst, die ein Privatanleger durchleben könnte. Statt sich von den täglichen Schwankungen des Marktes mitreissen zu lassen, basiert seine Analyse auf fundierten Daten, Trends und wirtschaftlichen Indikatoren.
Ausserdem ist es seine Pflicht, im besten Interesse seiner Kunden zu handeln. Das bedeutet, dass er stets bemüht ist, rationale und durchdachte Entscheidungen zu treffen, die auf langfristigen Zielen und Strategien basieren, anstatt auf kurzfristigen Marktbewegungen oder Nachrichtenhysterien zu reagieren.
In einem Meer von Informationen, Meinungen und Marktspekulationen ist der Vermögensverwalter wie ein ruhiger Leuchtturm inmitten eines Sturms. Er stellt sicher, dass die Emotionen nicht Überhand gewinnen. Denn, wie das bekannte Sprichwort sagt: «Emotionen sind der grösste Feind des Anlegers».
Fazit
Natürlich ist die Beauftragung eines Vermögensverwalters mit Kosten verbunden, aber wie bei so vielen Dingen im Leben gilt: Manchmal muss man Geld ausgeben, um nachhaltig Geld zu verdienen. In Anbetracht der Zeitersparnis, der Expertise, der Diversifikation und der emotionalen Distanz könnte es die Investition wert sein.
Also, wenn Sie nicht planen, Ihr Ruhestandsgeld in Lotterielose oder Alpakafarmen zu investieren, ist die Zusammenarbeit mit einem Vermögensverwalter der einzig richtige Schritt.
In diesem Sinne: Lassen Sie Ihr Geld in guten Händen arbeiten.
Ihr Mark Stock©
Mark Stock ist ein Mitglied der Point Capital-Redaktion. «Ich bin begeisterter Börsianer und befasse mich leidenschaftlich gerne mit Wirtschaftsgeschichte. Seit Jahren verfolge ich das Auf und Ab an den Märkten und investiere natürlich auch selber – bevorzugt in Aktien. Mein Name ist also Programm. Jeden Monat greife ich an dieser Stelle ein aus meiner Sicht spannendes Thema auf. Und da der Inhalt und nicht meine Person im Zentrum stehen soll, schreibe ich unter einem Pseudonym.»