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Rebalancing oder auch «Back to the roots» – wir klären auf

«Umschichtung» oder auch «Neugewichtung»– so kann man Rebalancing zunächst einmal übersetzen. Was aber bedeutet es genau? Ziel des Portfolio-Rebalancings ist es, dass Sie in regelmässigen Abständen die Zusammensetzung Ihrer Wertpapiere anpassen und zurück zur ursprünglich festgelegten Vermögensaufteilung und zu Ihrem Risikoprofil kehren. Erreicht wird dies mit einer gezielten Umschichtung. Sie reduzieren dafür überproportional entwickelte Vermögenswerte und stocken schwächere auf.

Rebalancing hilft Ihnen also dabei, Ihr Portfolio kontinuierlich in Einklang mit Ihren festgelegten Anlagezielen zu bringen, Ihre definiertes Risikoprofil stabil zu halten und Ihre ursprüngliche Strategie weiter zu verfolgen. «Back to the roots.»

Einfaches Beispiel zum Portfolio-Rebalancing:

Angenommen, Sie haben ein Risikoprofil gewählt, bei dem Ihr Portfolio zu 70 % aus Aktien und zu 30 % aus Anleihen besteht. Ändern sich durch Marktentwicklungen die Gewichte auf 80 % Aktien und 20 % Anleihen, weichen Ihre Anlagen von der gewünschten Risikostruktur ab. In diesem Fall wird durch Rebalancing das ursprüngliche Verhältnis wiederhergestellt, indem Aktien verkauft und Anleihen gekauft werden.

Rebalancing: Sinnvoll oder sinnlos?

Immer wieder kommt die Frage auf, ob das Rebalancing sinnvoll oder Zeitverschwendung ist. In dem Fall können wir von Point Capital als Experten und Profis der Vermögensverwaltung sagen: Ohne ein diszipliniertes Rebalancing laufen Sie Gefahr, sowohl bei der Rendite wie auch beim Risiko von Ihrem Weg abzukommen.  Denn eins ist klar: Im Laufe der Zeit wird Ihre derzeitige Portfolio-Zusammensetzung immer von der gewünschten Anlagestruktur abweichen. Gründe für die Verschiebung des Risiko-Rendite-Profils sind neben der Marktentwicklung auch allfällige Einzahlungen oder Entnahmen.

Wollen Sie Ihre gewählten Anlagenziele und langfristigen Investitionspläne, z. B. Vorsorgen im Alter, erreichen, dann ist das Rebalancing zwingend notwendig. So verhindern Sie, dass Ihr Portfolio ungewollt ein zu hohes Risiko erreicht und zu Verlusten führt.

Die weiteren Vorteile des Rebalancings:

  • Aktive Steuerung Ihres Portfolios
  • Anpassung an das bisherige Risikoprofil
  • Abfederung starker Marktschwankungen
  • Konsequente Verfolgung einer Strategie
  • Vermeidung von emotionalen Fehlentscheidungen

Wie funktioniert das Portfolio-Rebalancing?

Um die ursprüngliche Gewichtung Ihres Portfolios wiederherzustellen, stehen zwei Methoden zur Verfügung:

  1. Rebalancing durch Kauf und Verkauf:Sie verkaufen überdurchschnittlich entwickelte Anlagen, und investieren die Erlöse in jene Anlagen, die weit darunter liegen.
  2. Cashflow-Rebalancing:Sie nutzen neue Einzahlungen oder Sparpläne, um geringe Anlageklassen aufzustocken. Grundlage für das Cashflow-Rebalancing ist jedoch immer, dass neues Kapital hinzukommt. Ist das nicht der Fall, bleiben nur der Kauf und der Verkauf der Anlagen.

Im Zusammenhang mit der Häufigkeit gibt es drei verschiedene Ansätze.

Beim zeitgesteuerten Rebalancing überprüfen Sie Ihr Portfolio in regelmässigen, festgelegten Intervallen – jährlich, halbjährlich oder vierteljährlich. Diese Option ist einfach und erlaubt es Ihnen, das Portfolio ohne ständige Überwachung zu verwalten. Der Nachteil ist allerdings, dass es bei sehr starken Marktschwankungen zu erheblichen Abweichungen der Zielallokation kommen kann.

Beim wertabhängigen Rebalancing schichten Sie Ihr Portfolio um, sobald eine Anlageklasse einen bestimmten prozentualen Schwellenwert über- oder unterschreitet. Haben Sie eine Gewichtung von 10 % für eine Anlageklasse festgelegt und eine Toleranzgrenze von 7 % bis 13 % gesetzt, nehmen Sie beim Überschreiten der Grenze die Umschichtung vor. Sie bleiben mit dieser Variante flexibler, müssen aber möglicherweise auch häufiger handeln.

Letztlich können Sie noch auf das wertabhängige Teil-Rebalancing zurückgreifen. Hierbei nehmen Sie die Umschichtung nur bei grösseren Abweichungen von der Zielallokation vor, etwa erst bei einer Abweichung von 10 %-Punkten. Einerseits können Sie so die natürliche Marktbewegung nutzen, um die Gewichtung im Portfolio auszugleichen und erhalten anderseits mehr Effizienz als beim zeitgesteuerten Rebalancing.

Denken Sie immer daran: Beim Portfolio-Rebalancing entstehen bei jeder Transaktion Kosten. Auch Steuern können beim Verkauf von Wertpapieren anfallen.. Aus diesem Grund sollten Sie eine Umschichtung immer nur unter Berücksichtigung aller wesentlichen Faktoren durchführen. Damit vermeiden Sie unnötige Ausgaben.

Rebalancing: Unsere 5 Tipps

Obwohl die Prinzipien des Rebalancings klar sind, ist die Umsetzung dennoch nicht immer einfach. Vor allem dann nicht, wenn Emotionen ins Spiel kommen. Schliesslich müssen Sie manchmal auch jene Anlagen verkaufen, die derzeit gut laufen und auf schwächere umschichten, was natürlich entgegen Ihrem natürlichen Handeln an der Börse läuft.

Unsere nachfolgenden fünf Tipps sollen Ihnen helfen, sich auf das Rebalancing einzustimmen.

Machen Sie Ihr Rebalancing systematisch

Setzen Sie feste Termine, beispielsweise einmal jährlich, um Ihre Portfolio-Gewichtungen zu überprüfen und anzupassen oder definieren Sie Schwellenwerte. So bleiben Sie diszipliniert und vermeiden emotionale Entscheidungen. Behalten Sie zudem eine einmal gewählte Strategie bei.

Vermeiden Sie Market-Timing

Halten Sie sich strikt an Ihre Rebalancing-Regeln und vermeiden Sie Spekulationen über zukünftige Marktbewegungen. So reduzieren Sie das Risiko falscher Entscheidungen und bleiben auf Kurs.

Nutzen Sie Cashflows

Greifen Sie auf neue Einzahlungen oder Sparpläne für das Rebalancing zurück, um Transaktionskosten und Steuern zu optimieren. Nur wenn keine neuen Mittel zur Verfügung stehen, erwägen Sie Verkäufe Ihrer Anlagenwerte.

Priorisieren Sie Ihre Strategie über Steuern und Kosten

Sparen Sie nicht an Rebalancing-Massnahmen, um Steuern oder Kosten zu vermeiden. Eine verlässliche Strategie schützt Ihr Portfolio besser vor Verlusten als kurzfristige Einsparungen.

Fazit zum Rebalancing

Rebalancing ist das gezielte Umschichten innerhalb eines Portfolios, um die ursprüngliche Vermögensaufteilung wiederherzustellen und das Risiko von Übergewichtungen zu minimieren. Am effektivsten ist das Rebalancing mit neuen Einzahlungen, da dies Transaktionskosten und Steuern spart. Alternativ müssen bei grösseren Portfolios die übergewichteten Positionen verkauft werden. Sie können das Rebalancing in festen Zeitabständen durchführen oder Schwellenwerte festlegen, bei deren Überschreitung umgeschichtet wird. Wichtig ist, dass Sie regelmässig und regelgebunden vorgehen, ohne auf kurzfristige Marktentwicklungen zu spekulieren.