In einer Vermögensverwaltung in der Schweiz sind die Voraussetzungen klar geregelt – sowohl für die anlegende als auch für die anbietende Partei gelten spezifische Anforderungen, die Sicherheit, Transparenz und Vertrauen gewährleisten.
Gerade in einem komplexen Anlageumfeld wie dem heutigen ist es entscheidend zu wissen, unter welchen Bedingungen eine Vermögensverwaltung in der Schweiz sinnvoll, zugänglich und reguliert ist. Denn nur wer die Rahmenbedingungen kennt, kann fundierte Entscheidungen treffen – sei es bei der Auswahl der passenden Vermögensverwalter oder bei der Einschätzung eigener Voraussetzungen als Anleger.
Warum ist die Schweiz ein attraktiver Standort für Vermögensverwaltung?
Schweizer Franken als «sicherer Hafen»
Seit Jahrzehnten gilt die Schweiz als verlässlicher Finanzstandort. Ob während der globalen Finanzkrise 2008, in der Corona-Zeit oder angesichts geopolitischer Spannungen – der Schweizer Franken blieb stabil, das Vertrauen in den Standort ungebrochen. Dass die Schweiz unabhängig von EU-Strukturen agiert und gleichzeitig wirtschaftlich eng verknüpft ist, bietet Anleger einen echten Vorteil: Planbarkeit, Schutz und Eigenständigkeit.
Jahr |
Globale Krise |
Wechselkurs CHF/EUR* |
2008 |
Finanzkrise |
ca. 1.60 → 1.45 |
2010–2012 |
Eurokrise |
ca. 1.45 → 1.20 |
2015 |
Aufhebung des EUR-Mindestkurses |
1.20 → 0.98 |
2020 |
Corona-Pandemie |
stabil um 1.06–1.08 |
2022 |
Ukraine-Krieg, Energiekrise |
weiter auf ca. 0.96 |
Reputation des Schweizer Finanzplatzes
Diskretion, Effizienz und Qualität – das sind die Eigenschaften, die den Schweizer Finanzplatz seit jeher prägen. Viele internationale Investoren sehen in der Schweiz einen neutralen Wirtschaftsstandort und einen Ort für nachhaltige Vermögensentwicklung. Der gute Ruf kommt nicht von ungefähr: Schweizer Vermögensexperten sind für ihre langfristige Denkweise, individuelle Vermögensberatung und starke Kundenorientierung bekannt.
Vertrauen & Diskretion als Standortvorteile
Vertraulichkeit hat in der Schweiz Tradition – ebenso wie die enge und persönliche Beziehung zwischen Kunden und Verwalter. Eine Vermögensverwaltung in der Schweiz setzt bewusst auf Individualität und Verlässlichkeit, gerade angesichts der fortschreitenden Digitalisierung. Für Anleger bedeutet das: Ihr Vermögen ist sowohl sicher angelegt, als auch mit persönlicher Sorgfalt betreut.
Was sind die Voraussetzungen für (internationale) Anleger?
Eine Vermögensverwaltung in der Schweiz richtet sich an Anleger, die eine professionelle, individuelle Betreuung suchen – und bereit sind, gewisse formale, rechtliche und finanzielle Voraussetzungen zu erfüllen. Die Vorteile liegen auf der Hand: individuelle Anlagestrategien, systematisches Risikomanagement und Zeitersparnis. Doch nicht jeder kann oder sollte diesen Weg gehen.
Persönliche & rechtliche Anforderungen
Wer sein Geld in der Schweiz anlegen lassen möchte, muss sich legitimieren und finanzielle Transparenz gewährleisten. Die Schweizer Standards sind hoch – nicht nur zum Schutz der Anleger, sondern auch zur Bekämpfung von Geldwäsche.
- Nachweis der Identität (KYC «Know Your Customer»): Die Vorlage eines gültigen Ausweisdokuments ist zwingend notwendig.
- Nachweis der Mittelherkunft (Proof of Funds): Die Herkunft der Gelder muss offen gelegt werden (z. B. Gehalt, Erbschaft, Unternehmensverkauf).
- Steuerliche Konformität: Der Anleger muss steuerlich sauber sein – im Rahmen internationaler Abkommen (z. B. AIA) kann eine automatische Meldung an das Wohnsitzland erfolgen.
Vertragliche Voraussetzungen
Eine Zusammenarbeit mit einer Schweizer Vermögensverwaltung erfordert formale Grundlagen:
- Vermögensverwaltungsvertrag: Schriftlicher Vertrag mit Angaben zu Zielen, Gebühren, Pflichten und Rechten.
- Zustimmung zu AGBs: Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Anbieters müssen akzeptiert werden.
Steuer- & Meldepflichten im Herkunftsland
Auch wenn die Verwaltung in der Schweiz erfolgt – die steuerliche Verantwortung bleibt bei dem Anleger:
- Selbstverantwortung: Die Kapitalerträge müssen im Herkunftsland korrekt deklariert werden.
- Automatischer Informationsaustausch (AIA): Schweizer Finanzinstitute melden relevante Kontodaten automatisch an die Behörden im Wohnsitzstaat des Anlegers, sofern ein entsprechendes Abkommen besteht.
Voraussetzungen für Vermögensverwaltungen: regulatorische Anforderungen in der Schweiz
Seit der Einführung des Finanzinstitutsgesetzes (FINIG) im Jahr 2020 unterliegt die Tätigkeit von Vermögensverwalter in der Schweiz einer klar geregelten Aufsicht. Das Ziel: höhere Professionalität, mehr Transparenz und ein gestärktes Anlegervertrauen. Wer heute als Vermögensverwalter in der Schweiz tätig sein will, muss umfangreiche organisatorische, rechtliche und personelle Anforderungen erfüllen.
FINMA-Bewilligungspflicht seit 2020
Seit Inkrafttreten des FINIG sind alle Vermögensverwalter in der Schweiz bewilligungspflichtig – zuständig ist die Finanzmarktaufsicht FINMA. Damit wurde eine lange Übergangszeit beendet, in der viele unabhängige Verwalter keiner umfassenden Aufsicht unterlagen.
- Voraussetzung: Registrierung und Bewilligung durch die FINMA
- Inhalt der Bewilligung: Überprüfung von Organisation, Kapital, Geschäftsleitung und Kontrollmechanismen
- Ziel: Schutz der Anleger, Sicherstellung professioneller Standards
- Übergangsfristen: Für bestehende Verwalter galt eine Übergangsfrist bis Ende 2022 zur Einreichung aller Unterlagen
Organisatorische & finanzielle Anforderungen
Eine Vermögensverwaltung benötigt Fachwissen und eine funktionierende Infrastruktur:
- Sitz in der Schweiz: Die operative Tätigkeit muss im Inland angesiedelt sein
- Angemessene Organisation: Klare Strukturen, Dokumentation, Compliance-Prozesse
- Mindestkapitalanforderung: Je nach Geschäftsmodell z. B. CHF 100’000 bis 200’000 an Eigenmitteln
- Berufshaftpflichtversicherung: Als Absicherung gegen mögliche Schadensfälle im Kundengeschäft
Anforderungen an die Geschäftsführung
Die Personen, die eine Vermögensverwaltung in der Schweiz führen, unterliegen strengen regulatorischen Vorgaben. Laut FINIG müssen sie über eine nachweisbare fachliche Qualifikation verfügen – etwa durch Ausbildung und Erfahrung in den Bereichen Vermögensverwaltung, Finanzanalyse und Risikomanagement. Zudem müssen sie einen einwandfreien Ruf vorweisen können. Das bedeutet: keine relevanten Vorstrafen oder laufenden Verfahren im In- oder Ausland.
Darüber hinaus erwartet die Aufsicht, dass die Geschäftsführung jederzeit die Gewähr für eine ordnungsgemässe, kontinuierliche Leitung des Unternehmens bietet. So wird sichergestellt, dass die Interessen der Anlegenden dauerhaft professionell und verantwortungsbewusst vertreten werden.
Sie als Anleger stellen Ihrem Vermögensverwalter eine Vollmacht aus, damit dieser Anlageentscheidungen für Sie treffen kann. Er legt Ihr Geld nicht nur an, sondern überwacht und verwaltet es gleichzeitig. Dabei hat er aber keineswegs völlig freie Hand. Sie haben durchaus die Möglichkeit, ihm gewisse Rahmenbedingungen vorzugeben.
Für Kleinanleger ist eine Vermögensverwaltung eher unüblich. Einige Banken bieten zwar schon standardisierte Verwaltungen ab CHF 50‘000 respektive EUR 50’000 an. In der Regel sind es aber eher Beträge ab CHF 500‘000 in der Schweiz und EUR 250’000 in Deutschland, die als die üblichen Mindestanlagesummen für individuelle Vermögensverwaltungsmandate gelten.
Was macht einen kompetenten und vertrauenswürdigen Vermögensverwalter aus?
Sie haben sich dafür entschieden, Ihr Vermögen nicht auf dem Sparbuch zu horten, sondern es an der Börse anzulegen? Dann ist ein Finanzpartner, dem Sie vertrauen können, Gold wert. Wie findet man einen optimalen Partner? Wir haben für Sie sieben wichtige Auswahlkriterien für einen kompetenten Vermögensverwalter für Sie zusammengestellt:
1. Anlagestrategie
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, verschiedene Vermögensverwalter kennenzulernen und hören Sie sich genau an, welche Anlagestrategien sie Ihnen empfehlen. Eine gute Strategie ist nachvollziehbar, individuell angepasst und kosteneffizient umsetzbar. Idealerweise erhalten Sie dabei auch Einblicke in historische Hochrechnungen, um ein besseres Gefühl für mögliche Entwicklungen zu bekommen.
Stellen Sie Fragen – und beobachten Sie, wie offen Ihr Gegenüber damit umgeht. Ein professioneller Vermögensverwalter erklärt Ihnen transparent, wie Ihr Geld investiert wird, welche Verträge abgeschlossen werden und welche Risiken bestehen. Sie werden nicht zu riskanten Vermögensanlagen gedrängt, sondern Ihr Sicherheitsbedürfnisse und Ihr Bauchgefühl werden berücksichtigt.
Steht eine Entscheidung an, dann hören Sie auch auf Ihr Bauchgefühl und stellen Sie sich die folgenden Fragen:
- Fühle ich mich gut aufgehoben und ernst genommen?
- Wird mir die Strategie verständlich erklärt?
- Bleibt die Kommunikation auch bei kritischen Rückfragen respektvoll?
- Habe ich das Gefühl, mein Vermögen ist hier gut aufgehoben?
Eine vertrauensvolle Beziehung beginnt mit Transparenz, Geduld und der Bereitschaft, auf Ihre Fragen einzugehen.
2. Kostentransparenz
Dass das Tätigen von Geldanlagen nicht völlig kostenlos ist, versteht sich von selbst. Welche Kosten aber fallen im Zusammenhang mit der Umsetzung der gewählten Anlagelösung genau an? Eine detaillierte Kostenübersicht muss an dieser Stelle aufgezeigt werden können. Dabei sollten neben den Bankgebühren, auch Transaktionskosten, Steuern, Abgaben und die Kosten für die Verwaltung mitberücksichtigt werden. Die Kosten sind zwar nicht das entscheidende Element für eine erfolgreiche Vermögensanlage, können aber trotzdem einen wesentlichen Teil der Rendite auffressen.
3. Aktives Management
Die Börse ist ein unglaublich aktiver Ort. Hier herrscht nahezu pausenlos Bewegung und wer das Beste aus den eigenen Vermögensanlagen herausholen möchte, muss immer am Ball bleiben. Wenige haben jedoch die Zeit und Lust, den Markt Tag und Nacht zu beobachten und zu interpretieren, wann Handlungsbedarf besteht.
Der Vermögensverwalter muss ein aktives Management der Anlagen betreiben und sich laufend auf die neuen Marktgegebenheiten einstellen. Wird hingegen auf eine blosse «Buy and Hold» Strategie gesetzt und sich ansonsten zurückgelehnt, dann sind Sie bei einer anderen Verwaltung deutlich besser aufgehoben. Darum hinterfragen Sie kritisch, wie die Vermögensverwaltung bei der Auswahl der Anlagen vorgeht und wie diese überwacht wird.
4. Unabhängigkeit
Hellhörig sollten Sie werden, wenn der Vermögensverwalter bei einer Bank angestellt ist. Banken verdienen logischerweise mehr, wenn das verwaltete Vermögen in die eigenen Produkte fliesst. Bekommt die dort angestellte Person dann noch einen Bonus dafür, stellt sich die Frage, in welchem Interesse gehandelt wird. Für den nachhaltigen Erfolg ist es wichtig, dass die Anlageentscheide völlig unabhängig getroffen werden können. Die Vermögensverwaltung hat den Auftrag, die bestmöglichen Produkte zur Umsetzung der gewählten Anlagestrategie zu kaufen – unabhängig davon, ob es eigene Produkte sind oder nicht.
5. Berichterstattung
Der Vermögensverwalter möchte Sie mit blossen Bankauszügen abspeisen? Nein, danke! Vereinbaren Sie im Vorfeld, dass Sie regelmässig detaillierte Berichte über Ihre Investments zu Gesicht bekommen. Dies sollte mindestens einmal im Jahr, idealerweise aber quartalsweise erfolgen. Aus dem Bericht sollte unbedingt hervorgehen, welche Ergebnisse Ihr Vermögensverwalter in der vergangenen Periode erzielt hat und welche Positionen in Ihrem Depot liegen. Stimmen die Positionen mit der von Ihnen gewählten Anlagestrategie überein?
6. Persönliche Beratung & Betreuung
Fühlen Sie sich schon von Beginn an unwohl und haben den Eindruck, der Anlageexperte hört Ihnen überhaupt nicht zu? Dann schauen Sie sich weiter um. Vertrauen bei der Portfolioberatung ist das A und O, denn Sie benötigen einen persönlichen Ansprechpartner an Ihrer Seite, der auf Sie eingeht. Sachverhalte sollten so erklärt werden, dass auch Laien sie ganz einfach verstehen können. Vorsicht ist geboten, wenn das Gegenüber immer wieder absichtlich Fachbegriffe einbaut, mit denen Sie nichts anfangen können oder auf Ihr Nachfragen mit: «Das ist zu kompliziert, um es in wenigen Worten zu erklären», reagiert.
7. Vergangene Performance
Es ist sinnvoll, die Rezensionen anderer Kunden zu berücksichtigen. Welche Erfahrungen haben sie bereits gemacht? Hier ist zwar Vorsicht geboten, da nicht alle Bewertungen echt sein können, aber dennoch geben sie oft wichtige Hinweise.
Informieren Sie sich zudem auch über die Performance der vergangenen Jahre. Welche Renditen hat die Vermögensverwaltung für seine Kunden in den letzten Jahren erzielt? Eine grossartige Performance in der Vergangenheit ist zwar kein Garant für die Zukunft, aber immerhin eine Indikation über die Anlagequalität.
Achten Sie ausserdem darauf, welche Aktienrenditen Ihnen versprochen werden. Im langfristigen Durchschnitt können Sie mit gut diversifizierten Anlagen in Qualitätsaktien mit einer Nettorendite von ungefähr 6 % rechnen. Ein Vermögensverwalter der Ihnen deutlich mehr verspricht, geht entweder sehr hohe Risiken ein oder versucht Sie über hohe Renditeversprechungen zu ködern.
So finden Sie die passende Vermögensverwaltung in der Schweiz
Eine Vermögensverwaltung in der Schweiz überzeugt durch stabile Rahmenbedingungen, ein starkes regulatorisches Umfeld und ein hohes Mass an Professionalität. Wer sein Vermögen strategisch strukturieren und langfristig entwickeln möchte, sollte die Voraussetzungen auf Anleger- und Anbieterseite kennen.
Vereinbaren Sie jetzt einen unverbindlichen Gesprächstermin und schaffen Sie eine fundierte Grundlage für Ihre persönliche Vermögensstrategie auf Basis einer Vermögensverwaltung in der Schweiz mit all ihren Voraussetzungen.
Beratungstermin